
Dieses Jahr stand die Grabbanacht ganz im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums – und wie sollte es anders sein: Ich war natürlich wieder dabei. Inzwischen ist das Festival in Schriesheim bei Heidelberg nicht einfach nur ein Wochenende mit guter Musik, sondern fast schon ein kleines Familientreffen der Szene geworden. Und genau das macht es so besonders.
Mittwoch & Donnerstag
Meine Anreise fand wie gewohnt bereits am Mittwoch statt. Ich helfe gerne beim Aufbau, denn genau das ist es, was dieses Festival ausmacht: Man packt mit an, kennt sich, lacht zusammen. Leider hat das Wetter Mittwochabend kurz mal gezeigt, was es kann – drei ordentliche Regengüsse haben das Gelände in einen kleinen See verwandelt, der Bach nebenan ist fast übergelaufen und der Eingangsbereich glich eher einem Feuchtbiotop. Aber: Am Donnerstag war es weitgehend trocken und der Aufbau lief gut über die Bühne.
Freitag – Los geht es
Am Freitag reisten dann die meisten Gäste an und das Festival konnte offiziell starten. Die Stimmung war direkt entspannt, freundlich und familiär. Musikalisch ging es gleich gut los:
- Dissecting a Horrid Mind eröffnete den Abend solide. Düstere Riffs, kräftiger Sound – ein schöner Einstieg.
- Impaler legten eine energiegeladene Show hin. Oldschool-Attitüde trifft auf moderne Spielweise.
- Defaced überzeugten mit technischem Death Metal – sehr präzise und abwechslungsreich.
- Scordatura brachten ordentlich Druck von der Bühne. Der Sound war brutal, aber gut ausbalanciert.
- Inhumate aus Frankreich lieferten eine extrem intensive Performance ab. Die haben richtig Erfahrung und das merkt man.
- Traumatomy war kompromisslos und düster – Fans von Slam Death kamen hier voll auf ihre Kosten.
- Brutal Sphincter sorgten mit ihrer humorvollen und wilden Show für viele Lacher und gute Laune.
- Weed Wizard schickten uns mit schweren, doomigen Riffs in die Nacht. Ein schöner Kontrast zum restlichen Line-up.
Zum Ausklang des Abends legte DJ GxaxP auf – eine gute Mischung aus elektronischen Beats und Metal-Vibes, perfekt um den Tag tanzend ausklingen zu lassen.
Samstag – Volles Programm, gute Stimmung
Am Samstag war das Wetter angenehm, das Gelände weitesgehend trocken, nur am späteren Nachmittag kam ein kurzes Unwetter auf uns zu… und das Line-up mehr als vollgepackt:
- Stealth Bomber eröffneten den Tag mit einem kraftvollen Set – ein gelungener Weckruf.
- Urology brachten Grind mit einer gewissen Prise Humor – musikalisch jedoch voll auf den Punkt.
- Blue Waffle Sauerkraut waren schrill und chaotisch, aber genau das machte den Auftritt spannend.
- Magefa spielten sich mit Groove und Energie in die Herzen der Zuschauer.
- Mike Litoris Complot setzten auf schnelle Takte und kurze Songs – klassischer Grindcore, sehr sympathisch vorgetragen.
- Hurakan überzeugten mit modernen Deathcore-Elementen und einer intensiven Bühnenpräsenz.
- Chordotomy lieferten wie gewohnt ein starkes Set – technisch sauber und mit viel Spielfreude.
- Serrabulho sorgten für eine ausgelassene Stimmung, nicht nur durch ihre Musik, sondern auch mit ihrer Bühnenpräsenz.
- Disavowed spielten technisch anspruchsvoll und tight – brutal, aber kontrolliert.
- GUT als Szene-Urgesteine boten ein starkes, routiniertes Set – laut, direkt und ehrlich.
- Korpse rundeten den Abend mit viel Druck und Spielfreude ab – ein würdiger Festivalabschluss.
Auch an diesem Abend übernahm DJ GxaxP wieder das musikalische Nachtprogramm – wer noch Kraft hatte, blieb zum Tanzen oder gemütlichen Zusammensitzen am Gelände.
Danke & bis zum nächsten Jahr
Ein großes Dankeschön geht an alle Helferinnen und Helfer, die mit angepackt haben – sei es beim Aufbau, am Grill, am Einlass oder beim Abbau. Auch ein Dank an die Besucherinnen und Besucher, dass der Campground so sauber hinterlassen wurde. Die Atmosphäre war wie immer herzlich und respektvoll – genau das, was die Grabbanacht seit zehn Jahren ausmacht.
Wir sehen uns 2026 – keine Frage!