Manchmal bekomme ich im Briefkasten wirklich obskures Material – dieses Mal ist es ein analoges Fundstück. Der Absender? Unbekannt. Der Inhalt? Ein mysteriöses Tape einer Band, die auf den vielsagenden Namen „CUM HOL“ hört. Die Kassettenhülle zeigt kaum Hinweise auf Herkunft oder Label. Noch kryptischer wird es, wenn man sich den Künstlernamen zu Gemüte führt: „Grindlord Clitbutcher“. Sagt euch nichts? Mir auch nicht.
Dieses Tape enthält angeblich 14 Songs, die vermutlich dem Genre Pornogrind zugeordnet werden können – ein Sound, der traditionell mit ultraderben Vocals, ranzigen Gitarren und kompromissloser Wildheit punkten soll. Normalerweise würde ich an dieser Stelle den ein oder anderen Track hervorheben, aber ich stehe vor einem gewaltigen Problem: In Zeiten von Streaming-Diensten, Download-Links und Bandcamp-Profilen existiert von „Cum Hol“ keinerlei Online-Präsenz. Keine Facebook-Seite, kein YouTube-Kanal, nicht mal ein schäbiger Myspace-Link aus den 2000ern. Das ist Underground im wahrsten Sinne des Wortes!
Das nächste Problem: Kein verdammter Kassettenspieler in der gesamten Redaktion. Ja, lacht ruhig – aber wer hätte gedacht, dass 2024 plötzlich solche analogen Artefakte auf meinem Schreibtisch landet? Statt die Rillen dieses fragwürdigen Meisterwerks (oder totalen Rohrkrepierers) abzutasten, sitze ich nun hier, starre dieses Tape an und kratze mich ratlos am Kopf. Kein Sound, nur Fantasie. Kein Track-by-Track, nur Vermutungen.
Ich will dieses ominöse Teil aber nicht einfach in den Müll werfen. Vielleicht ist es der Missing Link eines obskuren Subgenres, ein bisher unbekanntes Juwel, von dem in dunklen Tape-Trading-Kellern bereits geflüstert wird. Vielleicht ist „Grindlord Clitbutcher“ ein noch geheimer Knotenpunkt der weltweiten Pornogrind-Szene, den bisher nur eine Handvoll Leute kennen. Oder es ist einfach billiger Trash – aber dazu müsste ich es erstmal hören können.
Falls irgendjemand von euch Infos zu „CUM HOL“ oder „Grindlord Clitbutcher“ hat, lasst es mich wissen. Ich bin gespannt, ob dieses Tape tatsächlich eine Entdeckung ist oder nur ein seltsames Überbleibsel aus einer schmuddeligen Nische. Bis dahin bleibt mir nichts, als die Kassette in Ehren zu halten und weiter nach einem Tape-Deck zu suchen. Stay brutal und haltet die Augen offen – wer weiß, welche Geheimnisse hinter diesem Bandnamen lauern.