In Goldenstedt, am Hartensbergsee fand auch in diesem Jahr ein kleines, aber doch feines Festival statt. Hier traten Bands aus verschiedenen Bereichen des Punks und Core auf. Als Zusatz gab es noch Mantar und Napalm Death. Das Wetter spielte größtenteils mit, so dass es nur 2 mal tatsächlich nass wurde!
Der Preis fürs Wochenende betrug 65€! Und für dieses Geld gab es musikalisch etwas geboten, das sich sehen lassen konnte! Getränke und Speisepreise waren in Ordnung, die Location wirklich toll. Das Amphitheater hat eben den Vorteil, dass man immer was sehen konnte, wenn man denn wollte!
Anreise war Freitag, die Campingbereiche sahen gut gefüllt aus und der Tagesgästeparkplatz war an der Straße entlang, auf dem Seitenstreifen. Um 18 Uhr ging es mit der ersten Band auf der „Sea Stage“ los. Mitradist hießen sie und waren eine Schülerband, die mit Coversongs das Fest eröffnete! Dieses sollte womöglich der letzte Auftritt gewesen sein, da die Musiker*Innen ihr Abi beendet hatten und nun eben in die Welt entlassen wurden.
Future Palace sollten die erste Band im Amphitheater, auf der „Main Stage“ sein. Die Berliner Combo spielte Metalcore, mit hin und wieder auftauchenden Growleinlagen. Musikalisch konnten sie schon ein paar Leute vor die Bühne locken und zum Tanzen anregen.
Danach ging es fast fließend mit Clowns aus Melbourne weiter! Außer der Name und das die Band ein ziemlich bunter Haufen ist, ist an der Musik nichts Clownmäßiges. Die 5 haben guten und kurzweiligen Punkrock auf der Bühne abgeliefert! Der Sänger und die Bassistin haben ordentlich Bewegung auf die Bühne gebracht, wobei der Fronter auch mal von der Menge getragen wurde! Es war eine richtig gute Show, was die Menge an Fans auch bestätigen hat!
Pulley, aus dem sonnigen Californien standen an. Als die Jungs auf die Bühne kamen, hatte ich Erwartungen, aber es kam etwas anderes. Es war nicht schlecht, aber statt harter Gesang kam eher was in Richtung 90er US Punk daher. Nachdem ich ein paar Minuten zum Wechseln brauchte, stellte ich aber fest, dass es doch funktionierte. Die Leute vor der Bühne haben sie auf jeden Fall gefeiert.
Teenage Bottlerocket gingen in etwa in die Richtung von Pulley, was mir in dem Fall aber bewusst war. Sie hatten aber etwas mehr Dampf dahinter! Mir gefielen sie besser, trotz alledem musste ich eine kleine Pause einlegen um bei Slime gesättigt aufschlagen zu können. Das Set das die Hamburger auf die Bühne brachten war sehr gelungen. Ich hatte sie bis Dato noch nicht gesehen, irgendwie kam immer wieder was dazwischen und das seit einigen Jahren schon. Sie konnten mich an diesem Abend von sich überzeugen. Ich hoffe das nächste Treffen dauert nicht wieder so lange.
Auf der Sea Stage traten Alarmsignal an. Was kann man zu der Band groß sagen. Punkrock mit klaren Texten und dazwischen gab es klare Ansagen! Die Menge tanzte und feierte die Band aus Celle! Klasse Auftritt und genau richtig auf dem Festival!
Auf der Main Stage kam dann die Formation aus Detroit, wo viele drauf gewartet haben – Walls Of Jericho! Das war mal ein Abriss. Es war der Auftakt ihrer aktuellen Tour und sie wollten auch endlich spielen. Frontfrau Candace gab von Anfang an Gas und die 4 Jungs an ihrer Seite haben dabei stark geholfen, dass im Pit richtig was los war! Absolute Empfehlung!
Danach ging es für mich Richtung Heimat. Es begann zu regnen und ich wollte ja noch Tag 2 angehen!
Samstag
Der Vorteil, wenn man fast um die Ecke wohnt, ist, dass man ein bequemes Bett hat und nicht durch den Schlamm latschen muss! Also kam ich fit und wieder total begeistert aufm Gelände an!
Leider erst zur dritten Band des Tages, aber die hat mich auch gleich schön empfangen! Dagger Threat aus Hamburg haben ein ordentliches Brett auf die Bühne gezaubert. Leider war um 15 Uhr noch nicht so viel los, wie am Tag zuvor bei der ersten Band. Verdient hätte es sich die Hardcore Band auf jeden Fall!
Weiter ging es mit By A Storm! Es waren bekannte Gesichter auf der Bühne, die man bei anderen Bands schon einmal gesehen hat. Hardcore der richtig ins Gesicht geht! Die Bühnenerfahrung sieht man den 4 auf jeden Fall an und auch den Spaß, von der Bühne aus die Masse in Bewegung zu setzen! By A Storm sollte man sich mal ansehen!
Misconduct aus Schweden standen dann auf der Hauptbühne. Punkrock mit Melodie war angesagt. Ich konnte mir die Band gut angucken. Sie agierten gut mit den Fans und der Pit war bei jedem Song bei ihnen!
Auf der Nebenbühne erwartete die Menge schon die Kölner*In von Setyøursails mit ihrem Metalcore! Ihre Sängerin stand nicht lange Still und hat von Beginn an richtig auf die Tube gedrückt! Sehr sehenswerter Auftritt und auch hörenswert!
The Real Mckenzies aus Vancouver lockten mich um die Ecke, als ich beim Soundcheck das Star Wars Thema, von einem Dudelsack gespielt, hörte! Das klingt schon ganz geil, aber ist natürlich nicht das was sie nachher auf der Bühne präsentierten. Zu hören gab es Schottische Klänge, die Spaß machten und der Band sah man auch gerne bis zum Schluss zu! Klasse Band!
Als nächstes standen Death Before Dishonor auf dem Plan. Hardcore aus Boston, Massachusetts! Als die Band auf die Bühne kam, war mir gleich klar, dass es gleich etwas härter wird. Die vorderen Reihen waren ziemlich textsicher dabei und dahinter war der Pit in Bewegung. Es ist ein wirklich guter Auftritt gewesen!
19:40, der Himmel wurde dunkler und die belgische Band Nasty stand auf der Bühne! Sänger Matthi hat immer wieder versucht die Zuschauer in die Nähe der Bühne zu bekommen und er hat es auch geschafft. Es regnete bestimmt 30 Minuten ordentlich, aber der Stimmung hat es nichts angetan. Mit aussagekräftigen Texten, die in die Menge gefeuert wurden, machte die Setlist sehr viel Spaß! Ich würde jederzeit wieder dabei sein!
Es folgten Bad Cop, Bad Cop. Sie sind eine reine Frauenband aus den Staaten und zogen gleich eine ganze Menge an Leuten vor die Bühne. Sie spielen Punkrock der sich live hören lassen kann. Ich nutzte aber auch die Zeit um mir vor Mantar schnell ein leckeres Steakbrötchen zu gönnen.
Und so komme ich schon zu Mantar. Die 2 Bremer spielen Metal auf eine eigene Art und Weise. Ich möchte sie gar nicht einordnen. Das was sie zu zweit auf die Bühne bringen, bekommt manch Quartet nicht hin. Sänger Hanno erzählte am Anfang, das er bis 17 Uhr absolut krank im Bett lag, aber absagen keine Option wäre. Man hat ihm die Anstrengung angesehen, er hielt trotzdem das ganze Set durch! Ob das gesund war? Keine Ahnung, sie boten trotz alle dem eine fette atmosphärische Show! Ich hoffe, dass es Beide fit zum Party San schaffen!
Zwischen Mantar und Napalm Death spielte Montreal. Was für ein Cut, doch sie wurden sehr gefeiert! Ihr Punkrock ist eher von der seichteren Schiene, wo ich dann merkte, das genau dieses gerade nicht so an mich ran kam. Dafür habe ich mich ein wenig mit den Menschen von Kein Bock Auf Nazis unterhielt. Der Stand wurde an dem Wochenende gut angenommen und es gab einige gute Gespräche und nur wenige Diskussionen in Sachen AFD oder ähnliches! Plötzlich war es dann soweit, die letzte Band des Festivals sollte beginnen. Napalm Death war vielen ein Begriff und die meisten wussten, dass sie Lärm machen, dennoch gab es einige überraschte Gesichter. Ich hatte das Gefühl das ein Grundinteresse da war und mit jedem Statement von Barney jeder begriff worum es Napalm Death geht. Vom Set her, waren die Jungs aus Birmingham gewohnt zielstrebig nach vorne ausgerichtet. Hin und wieder gab es mal eine Melodie und schon schrie Barney wieder ins Mikro und rannte verstört auf der Bühne rum! Wie gewohnt eben. Der Auftritt war Spitze und der Pit war extrem wild, und genau das möchte ich bei Napalm Death auch haben!
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass vom Ablauf her alles super gepasst hat. Es gab keine Verzögerungen, die mir aufgefallen wäre und wie geplant keine Überschneidungen! Die Fans sind alle umgänglich, von der Alterspanne war vom Kind bis hin zum Opa, der auch noch textsicher in der ersten Reihe steht, alles dabei! Vom Punk, zum Hardcorefan, über Skin bis zum Death Metaller war alles vertreten! Einfach ein nettes, gemütliches Ding! Ich versuche nächstes Jahr wieder dabei zu sein!
Bis denne,…