
Descab – ein Name, der in der Underground-Szene genauso subtil ist wie ein Vorschlaghammer. Hinter diesem Solo-Projekt steht Gordie Puke, ein wahres Ein-Mann-Massaker, der sich für sämtliche Instrumente und den Gesang verantwortlich zeichnet. Und was Gordie hier abliefert, ist ein Festmahl aus rohem, ungezähmtem Deathgrind, das Fans des Genres ein höllisches Grinsen ins Gesicht zaubern dürfte.
Das Album: Drain Their Blood
Mit einer Laufzeit von knapp 10 Minuten ist „Drain Their Blood“ nicht länger als eine durchschnittliche Kaffeepause – aber dieser kurze Moment reicht aus, um dir die Schädeldecke wegzublasen. Schon der Opener „That’s a Deadly Smell“ macht keine Gefangenen: ein chaotischer Wirbelsturm aus Blastbeats und krankhaft groovenden Riffs, der sofort klarmacht, dass hier keine seichten Töne angeschlagen werden.
Tracks wie „Constipated Bowel Movement“ und „How Does Her Asshole Taste?“ zeigen, dass Descab auch textlich keinerlei Tabus kennt. Die Songtitel alleine sind eine Mischung aus schwarzem Humor und grenzenlosem Zynismus – Grindcore in seiner puristischsten Form. Doch hinter den provokanten Titeln verbirgt sich musikalisches Können: Die Gitarrenwände sind dreckig und roh, während die Drums präzise und brutal durch die Songs hämmern. „Rabid Anal Influenza“ sticht besonders mit seinem Wechsel zwischen irrsinnigen Tempoausbrüchen und zerstörerischen Midtempo-Grooves hervor.
Der Titeltrack „Drain Their Blood“ ist mit knapp drei Minuten das Herzstück des Albums. Hier treffen schleppende, doomige Parts auf frenetische Grind-Attacken, was dem Song eine gewisse epische Note verleiht. Der Abschluss „Crimea-Congo Machupo“ zieht das Tempo noch einmal gnadenlos an und schließt das Album in einem kurzen, aber heftigen Finale ab.
Produktion und Atmosphäre
Der Sound von „Drain Their Blood“ ist bewusst roh gehalten, fast so, als wäre das Album direkt in einer finsteren Garage aufgenommen worden. Doch genau dieser ungeschliffene Stil verleiht der Platte ihren authentischen Old-School-Charme.