Hell Over Halen 03./04.05.24

In Halen ging es endlich 2 Tage lang zur Sache. Meine Ankunft pünktlich zum Beginn. Überrascht war ich, das der Campground und der Tagesparkplatz 750 Meter entfernt waren. Es gab aber einen guten Grund und der war matschig! Tja, da kann man sich doch freuen, wenn es eine Ausweichfläche gibt, man muss ja nicht gleich ein Klischee Wacken herbeizaubern. Am Eingang angekommen und der erste Blick sagte einem, das Jeder der Helfer richtig Bock auf dieses Wochenende hat!

Etwas umgesehen und eine Pommesbude  gefunden, dann einen mittelalterlichen Stand mit Pulled Pork, gekocht im Met, das Ganze im Brot mit Schmand und Gemüse. Dann ein Eiswagen und einen Wagen mit Slushieis und Crepes. Natürlich auch Getränke und Merch! Über Preise kann man immer meckern, ist man aber am Ende ehrlich, muss man leider überall tief in die Taschen greifen oder eventuell auf die Eigenversorgung zurückgreifen!

Dann war es endlich soweit, die erste Band durfte auf die Bühne kommen! Damn Escape sollten die schwere Aufgabe bekommen und die Meute anheizen. Hard Rock zu Beginn war zum warm werden gar nicht so schlecht.

Als nächstes Lestrange aus Bonn, musikalisch schon härter und nach vorne. Der Gesang unterschiedlich, mal clear, mal rauer. Auch wenn es nicht wirklich meine Musik ist, dieser Auftritt war wirklich gut! Um es vorweg zu nehmen, diese Combo war die Überraschung des Tages und das hätte ich im Vorfeld eher nicht erwartet.

Dritte Band des Tages waren Todsünde. Wie fast alle Bands war auch diese Band absolut neu für mich! Ich weiß gar nicht wo und wie ich sie irgendwo hinstecken soll. Ist es NDH? Mir war es zu schonmal gehört und dadurch nicht wirklich der mitreißende Teil des Tages. Schade, hatte mir im Vorfeld mehr von ihnen Versprochen.

Kommen wir zu Ost+Front. Musikalisch gehen sie schon sehr in die Richtung Rammstein, was nicht unbedingt schlecht sein muss. Licht und Kostüme waren gut in Szene gesetzt, Bewegung war leider nicht sehr viel auf der Bühne. Auch hier war dann der Punkt erreicht, wo es nach ein paar Songs recht eintönig wurde, wobei ich einige Texte recht gut fand. Beim Currywurstessen konnte man gut hinhören.

Zum Abschluss gab es noch Rock´N´Roll mit ordentlich Blues von Jaded mit in die Nacht! Handwerklich gut, nur warum nach einem Headliner? Es blieben zum Glück noch ein paar Leute vor der Bühne und feierten Jaded noch ab! Mir wurde leider ziemlich kalt und ich verschwand und hörte mir die Jungens auf dem Weg zum Auto an!

An dieser Stelle einfach mal etwas Kritik oder Unverständnis meinerseits. Warum gibt es manchmal die Angewohnheit noch eine kleine Band nach dem Headliner spielen zu lassen? Wem tut man damit einen Gefallen? Die Fans feierten den Headliner und sind meist gerädert. Was dann noch vor der Bühne steht, wankt meist auch, so dass die Band vor einer sehr kleinen Kulisse spielen darf! Von mir aus kann man darauf verzichten und die Band lieber als Anheizer Mittags spielen lassen.

Samstag

Am Vortag sagte mir jemand, das Extinct recht sehenswert sein sollen. Ich kam leider zu spät an, was aber auch am verfrühten Start der Band lag. Thrash Metal der 80er kam da aus den Boxen. Gesang klang leicht nach Tom aus Gelsenkirchen, Musik klang das eine Mal etwas nach Mayhem (jaja, sind 90er und es war der Anfang eines Songs) und später war Protector klar rauszuhören! Im Ganzen waren sie als Starter mehr als gelungen hart! Sorry für die Verspätung, habe ich nun auf dem Schirm, die Band wird noch mal in Angriff genommen!

Als nächstes kamen Seven Thorns aus Dänemark… der Name fiel bereits ein, zwei Mal dieses Wochenende und ich war gespannt was mich da erwartet. Ja, und dann kam es… Ich kenne die Band nicht und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Stimme vom Sänger nicht so schwanken sollte, was sich leider auch eine Weile nicht gebessert hat. Dem Gesicht vom Gitarristen zu deuten, muss auch etwas an der Technik nicht gepasst haben. Als Hörer klang es des Öfteren als würde mindestens ein Instrument fehlen. Leider kein gelungener Gig, Schade Jungs!

Corbian aus Offenbach am Main, joa… wie soll ich diese Band einordnen, wahrscheinlich ist es nicht falsch wenn man den Oberbegriff Metalcore nutzt, doch schweifen die Jungs mal in die Death oder Thrash Abteilung ab. Leider aber auch in so einen Clean Vocals Bereich, wo es mir den Nacken runter fährt! Aber gut, so ist es manchmal. Musikalisch gab es also Abwechslung auf die Ohren. Gesanglich war von Clean, Growl und Kreischtöne ala Dani Filth alles mit dabei! Zusammen gefasst kann ich sagen, sie waren nicht zum Weglaufen, aber für mich war es zuviel von allem in einem Topf.

Sober Truth aus Siegburg standen danach auf der Bühne. Musikalisch und Gesanglich besser als ich es über You Tube erwartet hätte. Einen Musikstil festzulegen ist schwer, sie selbst nennen es einen Modern-Metal-Mix (Prog Groove Metal). Und tatsächlich erkennt man immer wieder Elemente verschiedener Stile während des Auftritts. Der Gesang wechselt auch von ruhiger bis fast zum growl. Die 4 Siegburger konnte man sich gut ansehen!

Danach folgten Split Reality auf die Bretter. Sie erinnerten mich immer irgendwie an die 90er, ja aber woran genau? Irgendwie in die Pearl Jam Richtung, aber richtig passen tut es nicht. Was haben wir in der Jugend zu dieser Musik gemacht? Genau, im Gras gesessen und ein Bierchen getrunken und uns auf die nächste Band gefreut. Das soll nicht heißen, dass sie schlecht waren, es war nur der Gedanke den ich vor der Bühne hatte, schön Umsonst und Draußen und Musik hören. Gute alte Zeit, aber ich schweife ab…

…und wo ich bei den 90ern bin, da kamen Civil Courage daher. Punkrock aus dem Emsland! Übrigens Veranstalter des Schnick Schnack Festivals, aber dazu findet Ihr die Tage noch eine Ankündigung. Wo war ich, ach ja die kleinen Punkbands der 90er. An Civil Courage ist man eigentlich nicht dran vorbei gekommen, so wie Asthmateufel, Absturz oder Die kleinen Konsumenten. Auf jeden Fall eine passende Abwechslung an diesem Samstag und ein recht gelungener Auftritt! Es ist immer noch dieser rohe Punkrock wie eh und je, und das ist auch gut so!

Als nächstes kam dann auch der von vielen erwartete Headliner. Null+Positiv. NDH mit Frontfrau Elli Berlin. Wenn sie die röhrende Stimme auspackt gefällt es mir schon, nur schade dass diese Stimme öfter vom Band kam und Elli die cleanere Stimme sang. Mir fehlte teilweise auch der Druck in der Stimme. Hehe, ist mal jemanden aufgefallen das sie hin und wieder nach Doro klingt? Eine Weile kommt es schon ganz gut rüber, leider auch nicht auf ganzer Linie. Es gefiel aber den Meisten, da war ich wohl eher nicht der Maßstab des Abends.

Zu guter Letzt und leider wieder nach dem Headliner, die letzte Band des Abends! Detraktor aus Hamburg. Ich habe die Thrash Metaller schon ein paar Mal als Support von Warpath gesehen und fand sie nie schlecht, aber ausbaufähig. Die 4 Burschen haben sich in den letzten Jahren wirklich entwickelt und was sie, leider vor viel zu wenigen Besuchern ablieferten, war verdammt stark! Dann fing es auch noch an zu regnen, was aber die Verbliebenen nicht sehr störte. Seit diesem Abend kann ich Detraktor unbesorgt empfehlen! Thrashfans sollten die mal live gesehen haben!

Fazit des Wochenendes. Auch wenn nicht jede Band meinen Geschmack traf, waren es 2 nette Tage! Leute waren gut drauf, Bands hatten Bock zu spielen und das Wetter spielte größtenteils mit! Ich werde dieses Jahr einmal bewusst auf Preise achten, da ich denke, dass da bestimmt noch etwas geht. Bei den Getränken alles gut, beim Essen ist es für 2 Tage schon kostspielig! Es könnte aber auch nur der erste Eindruck einer startenden Festivalsaison sein!

Die Veranstalter stecken viel Herzblut in die ganze Kiste und ich hoffe, dass wir auch nächstes Jahr wieder die Hölle über Halen einfallen sehen dürfen!

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